Vortragsreihe: Worte finden – Sensible Sprache in Provenienzforschung und im musealen Kontext Was bedeutet es, sensibel zu sprechen? Wie können wir unsere Worte so wählen, dass sie der menschlichen Vielfalt gerecht werden, nicht ausgrenzen, sondern einbeziehen, politisch und historisch korrekt und präzise sind, auf Gemeinschaft setzen statt zu polarisieren? Das Thema Sprache beschäftigt auch Museen zunehmend und in allen Arbeitsbereichen. Sensibles Sprechen und Schreiben ist nicht nur im kuratorischen Kontext relevant, sondern rückt überall in den Fokus: in der Vermittlung, der Forschung und der Kommunikation. In den historisch gewachsenen Museumssammlungen kursieren problematische Begriffe oder Betitelungen ebenso wie – aus heutiger Perspektive – veraltete und undifferenzierte, ja auch verletzende Interpretationen, Kontextualisierungen und Darstellungen. In der Erinnerungsarbeit zum Nationalsozialismus und in der Provenienzforschung stellt sich die Frage nach den “richtigen” Worten im Arbeitsalltag ebenso häufig. Museen erreichen nicht zuletzt durch ihre Online-Sammlungen und die zunehmenden digitalen Projekte immer mehr Menschen weltweit. Auch in Anbetracht dieser neuen Reichweite zeigt sich die Wichtigkeit, Sprache sensibel einzusetzen und entsprechende Impulse zu geben. Die digitale Vortragsreihe des Lenbachhauses beschäftigt sich mit diskriminierungsfreier Sprache, der Herkunft, Bedeutung und Wirkung von Begrifflichkeiten. Es geht um die Frage, wie die Reflexion über unsere Sprache und historisch konstruierte Kategorien den Blick auf Forschungsgegenstände verändern kann. Den Abschluss der Reihe bildet eine Gesprächsrunde, in der die konkreten Auswirkungen und Aufgabenstellungen in der musealen Praxis diskutiert werden.
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