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Der europäische Kolonialismus brachte Gräueltaten an Millionen von Menschen. Bis heute profitiert Europa von der Plünderung von Ressourcen und der Ausbeutung von Menschen als Sklaven.

Das so erzeugte wirtschaftliche und geopolitische Ungleichgewicht blieb bestehen. Die Forderung nach einem neuen Blick auf die Kolonialzeit wird lauter, damit eine echte Erinnerungskultur für alle geschaffen werden kann. Das aber könnte Konsequenzen für Europa haben. Es könnte Forderung nach Reparationszahlungen und Rückgaben von gestohlenen Kunstgegenständen mit sich bringen.

Keine Wiedergutmachung

Ausbeutung und Abhängigkeiten schränken kolonialisierte Länder in ihrer Entwicklung bis heute stark ein. Eine nennenswerte Wiedergutmachung durch die ehemaligen Kolonialstaaten gab es nie. Das moralische Feigenblatt “Entwicklungshilfe” ist auf breiter Front gescheitert.

Prozess des Empowerments

Inzwischen gibt es einen neuen, den Neokolonialismus, in dem unter anderem China und Russland ihre wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen vor allem im rohstoffreichen Afrika durchsetzen wollen. Doch die afrikanischen Staaten begegnen dem alten und neuen Kolonialismus zunehmend mit einem erstarkenden Selbstbewusstsein.

Es hat ein Prozess des Empowerments begonnen. Die afrikanischen Staaten bringen sich peu à peu selbst in die Lage, wirtschaftlich, technologisch und politisch bei den großen Wirtschaftsnationen mitzuhalten. Doch auch das wird in Europa weitestgehend ignoriert.

Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.

Gäste

Karina Theurer
Quelle: Boaz Arad

Karina Theurer ist Völkerrechtlerin mit den Schwerpunkten Gender, Transitional Justice und rechtliche Aufarbeitung des Kolonialismus. Sie lehrt Menschenrechtsdurchsetzung an der Humboldt-Universität sowie Dekoloniale Theorie und Praxis an der Bucerius Law School. Von 2009 bis 2019 leitete sie die Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte, lehrte und betreute deren praxisbezogene Projekte schwerpunktmäßig zu Gender, Kolonialverbrechen und Business & Human Rights.

Carola Lentz
Quelle: La Rocca 4815

Carola Lentz ist Ethnologin und Seniorforschungsprofessorin an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Seit Ende der 1980er Jahre forscht sie vor allem in Westafrika. Ihre thematischen Schwerpunkte sind u.a. Ethnizität, Nationalismus, Kolonialismus und Erinnerungspolitik sowie Mittelklassen im Globalen Süden. Seit 2020 ist sie Präsidentin des Goethe-Instituts.

Dr. Gouaffo
Quelle: Dr. Diderot Mellie Djialla

Albert Gouaffo ist ein kamerunischer Literatur- und Kulturwissenschaftler. Er lehrt und forscht aktuell als Professor für germanistische Literatur- und Kulturwissenschaft sowie zur interkulturellen Kommunikation zwischen Afrika, Deutschland und Frankreich an der Universität Dschang, Westkamerun. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kolonialgeschichte, Postkolonialismus und Gedächtnisstudien.

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